Menschen brauchen körperliche Nähe
Merkwürdig, dass ich überhaupt einen Artikel darüber schreiben muss. Doch unsere „moderne“ Welt hat leider größtenteils vergessen, was das Menschsein ausmacht und uns von Bio-Robotern unterscheidet. Nähe! Wir brauchen körperliche Nähe. Sonst sterben wir, entweder schon als Säugling kurz nach der Geburt oder später, innerlich, Tag für Tag ein bisschen mehr.
Viele verdrängen diese Vorstellung, sie haben entweder keine Zeit (bzw. „Wichtigeres zu tun“) oder sie glauben ganz fest daran, dass sie über solche Dinge längst erhaben wären. Sie lassen es nicht an sich heran, denn die Erkenntnis könnte weh tun, manchmal ist das Thema sogar mit einem Trauma verbunden. Sie spalten diesen Bedürfnis-Anteil von sich ab und verdrängen ihn, tief in ihren inneren Schatten, unbewusst und abgeschnitten vom restlichen Teil ihres Selbst.
Doch das Leugnen des Nähe-Wunsches hat Konsequenzen, die Schatten werden dann irgendwann zu großen Ungeheuern, sie „leben“ wie die Emotionsdämonen und Gedankenmonster in den höheren Dimensionen, die wir „moderne“ Menschen ebenfalls kategorisch ausschließen, weil wir sie nicht in der dritten Dimension messen und beweisen können.
Ja, die Schatten, sie jagen uns, in unserem Leben und auch im Kollektiv, darum sind momentan auch Masken und Distanzregeln die neue Norm. Wir haben uns diese Lage selbst erschaffen, damit wir endlich lernen: Wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen. Wir brauchen Nähe.
Nähe ist streng reguliert
Wie können wir als Menschen Nähe bekommen? Klassischerweise nur in der geschlossenen Partnerbeziehung oder in der Familie. In Kindergarten und Schule kommen wir auf Entzug, denn die Nähe mit den Freunden ist meist eine andere. Später als Erwachsener bekommen wir Nähe in der eigenen Liebesbeziehung, mit der selbst gegründeten Familie oder mit unseren Haustieren.
Wenn diese Nähe nicht ausreicht oder zu verschieden von unseren Vorstellungen ist, gehen wir entweder fremd (ein weiteres kollektives Schattenthema, mit großen Ängsten und Eifersucht verknüpft) oder wir bezahlen Geld für eine Massage, einen Tantra-Workshop oder gehen zu Prostituierten oder Callboys. Alles andere ist tabu, die wenigen Alternativen sind es fast immer noch, und sie nehmen nur einen winzigen Randbereich unseres gesellschaftlichen Lebens ein.
Da wir jedoch als Heranwachsende gar nicht genau wissen, wie wir wohltuende und heilsame Nähe miteinander erfahren, kommen wir nur durch Trial & Error weiter. So machen wir Fehler nach Fehler und lernen nur sehr mühsam.
Fehlende Nähe in der Beziehung ist sicher der häufigste Trennungsgrund, denn körperliche, geistige und seelische Nähe ist außer dem Gefühl einer größeren Sicherheit meist der Anlass, warum wir eine Beziehung mit einem Menschen der anderen Polarität eingehen (Yin und Yang, auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren).
SEH (meditative Umarmungen) als Alternative?
Sich nahe fühlen, das ist eigentlich ganz einfach: Wir umarmen uns und atmen dabei durch unser Herzchakra. Wir brauchen uns nicht küssen, wir brauchen uns nicht auszuziehen, und somit können wir diese Nähe auch gut mit einem energetischen Heilpartner erfahren, ob als Single oder auch außerhalb einer Beziehung, wenn es zusammen besprochen und angenommen wurde.
Doch versuche bitte einmal, diese Idee einem anderen Menschen zu erklären und frage, ob es zusammen ausprobiert werden kann. Es herrscht viel Misstrauen in diesen Tagen der auslaufenden Yang-Diktatur, besonders gegenüber dem männlichen Geschlecht! Andere möchten es nicht aus Angst oder Scham oder anderen ungelösten inneren Themen.
Längeres Umarmen? Das geht nur mit einem festen Partner, so lautet unser kollektiv gefühltes Gesetz und darum empfinden wir es auch als richtig. Hinterher verlieben wir uns noch, das gibt dann nur Probleme… Nun, das kommt darauf an, wie wir mit einem Verlieben umgehen, darüber habe ich in meinem Buch Hurra, ich bin ein Mensch! geschrieben. Du kannst es dir kostenlos auf YouTube anhören, ich spreche es gerade (02/2022) Kapitel für Kapitel ein.